Was die drei Igelkinder für den Winter brauchen
Ich weiß nicht genau, ob es „Sortiergeschichten“ tatsächlich gibt, ich liebe es allerdings, alle möglichen Spiel- und Lernimpulse in eine Geschichte zu verpacken. So sind auch meine Sortiergeschichten entstanden, die ich immer frei von der Leber weg erzähle.
Auch die Dinge, die sortiert werden sollten, hab ich immer an das aktuelle Thema und das Alter und den Entwicklungsstand der Kinder angepasst.
HINWEIS:
Von Familie Igel hab ich mir zwei Sortiergeschichten ausgedacht
Die erste Geschichte „Was die drei Igelkinder für den Winter brauchen“ findest du in diesem Blogartikel.
Und HIER habe ich die drei Igelkinder wieder aus ihren Winterschlaf erwachen lassen. Der zweite Blogartikel passt perfekt für den Frühling.
Viel Spaß!

Du fragst dich jetzt sicher, was genau eine Sortiergeschichte sein soll und wozu sie gut ist, stimmt’s?
Dazu muss ich zuvor ein kleines bisschen ausholen…
Sortieren zu können gehört zu den mathematischen Vorläuferfähigkeiten, die Kinder vor dem Schuleintritt beherrschen sollen.
Um Dinge nach bestimmten Merkmalen zu sortieren, müssen Kinder erstmal unterschiedliche Klassifikationssysteme kennenlernen. Wenn ein Person - egal ob Kind oder Erwachsen - vor einem großen Haufen mit den unterschiedlichsten Dingen sitzt und die Aufgabe bekommt „Jetzt sortier doch mal!“, wird das erstmal nichts…
Es braucht ein oder mehrere Klassifikationssysteme, die festlegen nach welchen Kriterien sortiert werden soll.
Lautet die Aufgabe hingegen „Sortiere alle blauen Dinge hierher und alle die rot sind dorthin!“, ist die Sache klar.
Da die mathematischen Vorläuferfähigkeiten Sortieren und Klassifizieren immer sprachlich vermittelt werden, passt es doch super, sie in eine Geschichte zu verpacken.
Vorbereitung:
Die folgende Sortiergeschichte ist ganz schnell umgesetzt und benötigt kaum Vorbereitung.
Für die Geschichte wird der gesamte Gruppenraum mit einbezogen. Achte darauf, dass die Kinder genügend Platz haben, da sich die Geschichte - wenn du magst - auch mit einem Bewegungsspiel kombinieren lässt.

Überlege dir im Vorfeld, nach welchen Kriterien die Kinder sortieren sollen. In dieser Geschichte sind es bespielsweise Farbe, Form und Anzahl. Zu diesen drei Klassifikationssystemen machst du 3 kleine Nestchen. Mehr brauchst du nicht vorbereiten.
Einstieg:
Die Kinder sitzen mit dir im Kreis, in eurer Mitte befinden sich die drei Nestchen.
Bevor es aber mit der Geschichte los geht, dürfen die Kinder ein Rätsel lösen.
Die Lösung verrät, um wen es in der Geschichte geht…
Ich hab ein stachliges Gehäuse.
Ich fange Schlangen, ich fange Mäuse.
Ich bin ein lebendiges Nadelkissen
und trotze selbst des Hundes Bissen.
Und rührt unsanft ein Kind mich an,
so ball ich mich zur Kugel dann,
und werd mit meinen scharfen Spitzen
die allzu dreisten Finger ritzen.
(Verfasser*in unbekannt)
(Mich hat es jetzt echt interessiert, ob Igel wirklich Mäuse fressen… es stimmt tatsächlich!!)
Bevor ich mit dem Hauptteil fortfahre, hab ich hier noch was für dich!
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Hauptteil:
Die folgende Geschichte, die ich dir hier aufgeschrieben habe, soll dir zur Orientierung dienen. Erzähle die Geschichte frei in deinen Worten und passe sie so an, wie sie dir gefällt.
Ich habe zur besseren Veranschaulichung 3 komplett unterschiedliche Kriterien gewählt und diese zusammen in die Geschichte gepackt.
Du weißt selbst am Besten, ob drei komplett unterschiedliche Kategorien in einer Geschichte für deine Gruppe schon klappen oder ob du lieber erst mal mit dem Klassifikationssystem Farben beginnst, ein andermal Formen usw.
Hier ist Geschichte Nr. 1 für den Herbst.
Geschichte Nr. 2,
die sich perfekt im Frühling umsetzten lässt, findest du HIER.
Was die drei kleinen Igelkinder alles für den Winter brauchen?
Eine herbstliche Sortiergeschichte
Die Familie Igel bereitet sich mit ganz viel Eifer auf den Winter vor. Die Igelmutter und ihre drei Igelkinder sind fleißig auf der Suche nach leckeren Sachen zum Fressen, damit sie richtig runde Bäuchlein für den nahenden Winter bekommen. Doch die Futtersuche ist nicht das Einzige, was die Igelfamilie gerade so macht! Gemeinsam bauen sie sich ein gemütliches Blätternest, wo sie geschützt vor der winterlichen Kälte ihren Winterschlaf halten werden.
„Was?!“, rufen die drei Igelkinder entsetzt! „Wir müssen den ganzen Winter schlafen? Aber Mama, wir wollen doch viel lieber spielen!“
Die Igelmutter erklärt ihren drei Kindern, dass Igel nunmal einen Winterschlaf halten müssen.
„Aber was ist, wenn wir im Winter doch mal aus dem Schlaf erwachen? Dann haben wir nichts zum Spielen! Bitte, Mama, dürfen wir ein paar Spielsachen für den Winter sammeln?“
Die Igelmutter lässt sich von ihren Kindern überreden und so darf jedes Igelkind was zum Spielen mit in das Nest nehmen.
Das erste Igelkind denk nach und ruft dann voller Freude: „Ich will meine Lieblingsfarbe mit in das Nest nehmen! Ich mach mich gleich auf den Weg und suche grüne Dinge!“
Die Kinder bekommen nun von dir die Aufgabe, dem Igelkind zu helfen. Jedes Kind darf sich einen Gegenstand aus dem Gruppenraum holen, der grün ist. Sind alle Kinder wieder zurück im Kreis, könnt ihr die mitgebrachten Gegenstände betrachten und vergleichen.
Anschließend können die Kinder ihre Gegenstände in das dafür vorgesehene Nest legen.
Meine Kindergartenkinder liebten es sehr, wenn sie die Igelkinder spielen durften, die mit ihrem Stachelrücken die gesammelten Sachen tragen:
Auf allen Vieren transportierten sie ihren Gegenstand ganz behutsam und ohne dass er vom Rücken fällt zum Nest. Achte darauf, dass für diese Variante den Kindern viel Platz zur Verfügung steht. So kannst du auch eine Bewegungs-, Koordination- und Körpergefühlsübung mit der Geschichte kombinieren.

Die Geschichte geht weiter…
Jetzt ist das zweite Igelkind an der Reihe. Es überlegt nicht lange und spricht ganz aufgeregt: „Ich suchen mir für den Winter etwas zum Spielen, das rund ist!“
Nun machen sich auch die Kindergartenkinder wieder auf den Weg durch den Gruppenraum. Dieses Mal sind sie auf der Suchen nach Gegenständen, die rund sind. Zurück im Sesselkreis werden wieder alle Fundstücke gezeigt und besprochen und in das entsprechende Nest gelegt.
Zum Schluss fragt die Igelmutter auch das dritte Igelkind, was es für den Winter mit in das Nest nehmen will. Es überlegt eine ganze Weile und ruft dann: „Ich hab’s! Aber meine Suche wird schwierig: Ich will nur Dinge mit ins Nest nehmen, an denen ich bis vier zählen kann!“
Und wieder machen sich die Kinder auf die Suche…
Ein Tipp zur Umsetzung, wenn du in der Krippe arbeitest…
Solltest du die Sortiergeschichte mit jüngeren Kinder machen, empfehle ich dir eine Auswahl an unterschiedlichsten Dingen in eurer Kreismitte bereit zu legen. Achte aber darauf, dass es nicht zu viele Dinge sind. Die Kinder sollen dann nur aus diesen vorbereiteten Dingen aussortierten. Lege außerdem nur ganz einfache Klassifikationssysteme fest, wie z. B. zwei unterschiedliche Farben.
Ausklang:
Zum Schluss könntest du den Kindern auch noch folgende Fragen und Aufgaben stellen:
Wenn ihr ein Igelkind wärt, was würdet ihr mit ins Nest nehmen?
Habt ihr euch eigentlich merken können, was ihr gebracht habt und woher ihr diese Dinge genommen habt? Jedes Kind darf sich seine drei Sachen wieder aus den Nestchen holen und dann wieder zurück an den jeweiligen Platz im Gruppenraum legen. Schafft es jedes Kind?
Ich wünsche dir und deinen Kindergartenkids
ganz viel Freude mit dieser Sortiergeschichte
und vielleicht fallen dir noch viele weitere Geschichten zum Sortieren ein!
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In manchen Fällen klappt der Download nicht. Woran es liegt - ehrlich - ich hab keine Ahnung. Versuche den Blog in einem anderen Browser oder über ein anderes Gerät zu öffnen. Bei einigen Leserinnen klappt es dann.
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Eine tolle Idee. Da ich grad das Thema Igel mit den jüngeren Kindern unserer Gruppe habe, werde ich sie auch gleich umsetzen, Danke
Danke. Ein sehr schöne Idee!