Entdecke die vielfältigen Möglichkeiten von Pfeilomino, um das räumliche Vorstellungsvermögen und andere mathematische Fähigkeiten spielerisch zu fördern.
Kennst du das auch? Du willst deine dir anvertrauten Kinder bestmöglich fördern, willst allerdings nicht zu „verschult“ an die Sache heran gehen. Denn wie wir alle wissen, „lernen“ Kinder am besten, schnellsten, nachhaltigsten und lustvollsten, wenn sie SPIELEN können.
Es gibt zwei grundlegende Bereiche, mit deren Hilfe sich unser Gehirn etwas merkt und lernt:
Zum Einen sucht das Gehirn bei allem was neu ist, ob es diese Sache mit etwas bereits Bekannten verknüpfen kann. Alles was wir mit unseren Sinnen erleben und erfahren, prägt sich uns deshalb ganz besonders gut ein.
Zum Anderen sind zum Lernen unsere Emotionen ganz entscheidend - was viele außer Acht lassen. Doch gerade Emotionen speichern sich ganz tief in unser Gedächtnis ab - egal ob positiv oder negativ.
Falls du bereits eine Teilnehmer*in meines Onlinekurses „Die Mathe-Reise durch das Kindergartenjahr“ bist, weißt du dass ich nicht der allergrößte Fan von Arbeitsblättern bzw. Vorschulblättern bin.
Ich mache mir lieber die unerschöpfliche Begeisterung und Neugierde
der Kinder zunutze und versuche die mathematischen Vorläuferfähigkeiten
so spielerisch, alltagsnah und „nebenbei“ wie möglich
in den Kindergartenalltag einfließen zu lassen.
Versuch doch auch mal, die Grundidee eines Arbeitsblatt aufzugreifen und diese in ein lustiges Spiel umzuwandeln. Hier hab ich ein Beispiel zum räumlichen Vorstellungsvermögen, wie du das umsetzen kannst:
Auf diesem Arbeitsblatt sollen die Kinder einzeichen, ob der Gegenstand oben oder unten in den Raster gehört:
Das Kind macht lediglich die Sinneserfahung, dass da etwas eindimensional auf ein Blatt Papier gezeichnet ist (sehen),
wie sich der Stift in der Hand anfühlt
und womöglich, dass sich die Füße eigentlich lieber bewegen wollen, statt mit dem Popo auf dem Stuhl zu sitzen (fühlen).
Von den Emotionen wird (wenn wir mal alle ganz ehrlich sind) eher Langeweile, Unlust, manchmal auch Überforderung und und und wahrgenommen.
Mache aus einem Arbeitsblatt ein lustiges Rätselspiel
Mir ist zu diesem Beispiel-Arbeitsblatt folgendes Spiel eingefallen:
„Pfeilomino“
(Ok, der Name des Spiels ist jetzt nicht der Kracher, aber die Vorschläge meines Mannes waren noch mieser… und um den Namen soll es ja nicht gehen)
Ich habe zwei unterschiedliche Raster aufgemalt und noch ein paar Pfeile dazu. (Du kannst dir die Kopiervorlage am Ende des Blogartikels kostenlos herunterladen)
Das Rätselspiel lässt sich wunderbar in der Kleingruppe umsetzen, als Spiel zu Zweit und auch als Aktionstablett für ein Kind alleine.
Gerade zur Einführung kannst du so vorgehen...
Schicke die Kinder mit der Aufgabe los, sich zwei kleine, gleiche Dinge aus dem Gruppenraum zu suchen. Wenn die Kinder mit ihren Fundstücken zurückgekehrt sind, besprecht gemeinsam die Schätze.
Dann kommt der erste Spielplan zum Zug:
Schritt 1:
Alle mitgebrachten Gegenstände werden in zwei Gruppen aufgeteilt (bereits in dieser Aufgabe ist Mathe versteckt).
Schritt 2:
Ein Kind darf in jedes Kästchen einen Gegenstand legen. Wie die Reihung aussieht, ist ganz dem Kind überlassen.
Schritt 3:
Jetzt ist ein anderes Kind am Zug und es darf die Pfeile platzieren. Mal zeigen sie nach oben, mal nach unten.
Schritt 4:
Jetzt kommt erst der zweite Spielplan zum Vorschein. Das dritte Kind darf nun das Rätsel lösen, indem es versucht, die Gegenstände in der richtigen Reihenfolge und in der richtigen Position aufzulegen. Mit viel Applaus wird der/die Rätselkönig*in gekürt. (Wenn ein Gegenstand verkehrt zugeordnet wurde, ist auch alles gut - der Fokus liegt immer auf allem was geklappt hat!)
Schritt 5:
Nun wird natürlich gewechselt und ein anderes Kind darf ein kniffliges Rätsel lösen.
Pfeilomino als Tischspiel
Für Zwischendurch kannst du das Spiel auch als Tischspiel anbieten, bei dem die Kinder sich gegenseitig Rätsel stellen.
Pfeilomino als Aktionstablett
Du kannst auch ein Aktionstablett daraus gestalten. In diesem Fall kannst du in kleinen Schüsseln z.B. folgende Materialien zum Legen bereitstellen:
kleinere Bausteine,
Lego,
Tierfiguren,
Glassteine,
Dekoelemente,
Pompons,
Spielkegel,…
Jetzt ein kleines Rätsel für dich zum Durchklicken: Wie schnell findest du den Fehler?😉
Pfeilomino als Bewegungsspiel
Da die beiden Raster für dieses Spiel wirklich schnell aufgezeichnet sind, kannst du das Ganze auch viel größer und mit mehr Kästchen auf einen großen Bogen Packpapier übertragen.
Außerdem brauchst du von jedem Kind ein Foto (du kannst dazu das Foto vom Geburtstagskalender mal kurz zweckentfremden).
Und als „Richtungspfeile“ setzt du z.B. Stäbe ein.
Dann kann es auch schon losgehen:
Der große Spielplan wird in die Mitte des Bewegungsraum gelegt.
Die Kinder tanzen frei zu einer Musik nach Wahl.
Wenn du die Musik stoppst’s machen alle Kinder so schnell wie möglich ein „Packerl“ am Boden.
Ein Kind kitzelst du am Rücken - das ist das Zeichen, dass es das Rätsel für die Gruppe vorbereiten darf:
Während die übrigen Kinder einschauen, darf das Kind die Fotos der Kinder sowie die Pfeile am Spielplan positionieren. Dann zählt das Kind laut „Eins, zwei drei, alle Kinder schnell herbei!“
Die Gruppe versucht nun so schnell wie möglich, das Rätsel zu lösen.
Danach wird natürlich wieder eine Runde getanzt und eine neue Rätselrunde kann beginnen.
Pfeilomino im Freien
Dieses Rätselspiel kannst du auch wunderbar im Freien umsetzen. Die Kinder sammeln bei dieser Variante noch mehr Sinneserfahrungen:
Zeichne mit Straßenkreide die beiden Raster auf. Alternativ lassen sich die Raster auch in Sand einzeichnen oder mit Stöcken legen, falls du mit den Kindern z.B. im Wald unterwegs bist.
Die Kinder erhalten nun die Aufgabe, zwei möglichst gleiche Dinge in der Natur zu finden. Da gibt es so viele Möglichkeiten:
zwei gleiche Blüten,
Blätter,
Zapfen,
Nüsse,
Steine der selben Größe und der selben Farbe,
Schneckenhäuser,…
Die Fundstücke der Kinder können nun besprochen, sortiert und verglichen werden. Danach werden sie von den Kindern wieder in zwei Mengen aufgeteilt.
Pfeilomino kann nun - ganz nach Lust und Laune, paarweise oder in der Gruppe gespielt werden.
Wie du an diesen fünf Beispielen siehst, kann der grundlegende Lernaspekt auf so viele unterschiedliche Weisen gespielt werden und das kindliche Gehirn speichert mit Sicherheit komplett andere Verknüpfungen ab, als beim Ausfüllen eines Arbeitsblatts:
es wird gesucht und gefunden,
es wird sortiert und diskutiert,
es wird gerätselt und gelacht,
es wird gehüpft und getanzt,
es ist mit Spannung verbunden,
es wird die Natur erforscht, erlebt und mit allen Sinnen erlebt,…
Dies war ein Beispiel zum räumlichen Vorstellungsvermögen, das zu den mathematischen Vorläuferfähigkeiten gezählt wird.
Es gibt noch acht weitere Bereiche wie:
das Sortieren und Klassifizieren,
die Seriation,
die Zahlzerlegung,
die simultane Zahlerfassung,
die Invarianz und Repräsentanz,
die Eins-zu-Eins-Zuordnung,
das Messen und
das Zahlenwissen.
All diese Bereiche stehen im Mittelpunkt meines Onlinekurses „Die Mathe-Reise durch das Kindergartenjahr“ und wie du diese ohne Arbeitsblätter, stattdessen mit Spielen in den Kindergartenalltag einfließen lassen kannst.
Bald geht es mit dem Onlinekurs wieder los und falls du mehr darüber wissen willst, schau mal HIER vorbei. Du kannst dich gerne in die komplett unverbindliche Warteliste eintragen, denn so verpasst du auf keinen Fall, wenn ich die Tore des Kurses wieder öffne.
Hier kannst du dir die Anleitung zum Lernspiel "Pfeilomino" und die Spielvorlage kostenlos als PDF downloaden:
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