Kindern spielerisch Invarianz und Repräsentanz begreifbar machen
Hand auf’s Herz… weißt du, was es mit den Begriffen Invarianz und Repräsentanz auf sich hat und worum es in diesem Bereich der mathematischen Vorläuferfähigkeiten geht?
Ich gebe es offen zu - ich wusste lange Zeit nicht, was das ist, geschweige denn, dass ich die Kinder in meiner Gruppe dahingehend gefördert habe…
Erst eine ältere und erfahrenere Kollegin hat mich vor Jahren mal ziemlich resch darauf aufmerksam gemacht, dass mathematische Förderung im Kindergarten nicht nur aus der Förderung der Zählfähigkeit und das Erkennen der Zahlenbilder besteht.
Ich war zuerst echt sauer auf sie!
Im Nachhinein bin ich ihr jedoch dankbar! Ich bin prinzipiell der Typ „Jetzt erst recht!“ und hab mich damals eine lange Zeit intensiv mit den neun mathematischen Vorläuferfähigkeiten auseinander gesetzt und mir meinen eigenen Mathe-Koffer zusammengestellt.
Ein Bereich, der in Kindergärten sicherlich am wenigsten berücksichtigt wird, ist Invarianz und Repräsentanz.
Ich beschreibe dir ganz kurz, was das ist:
Was ist Invarianz?
Das Kind beherrscht das Konzept der Invarianz, wenn ihm klar ist, dass sich eine Menge nicht verändert, wenn diese umgeordnet wird.
Was ist Repräsentanz?
Das Kind beherrscht das Konzept der Repräsentanz, wenn ihm klar ist, dass z.B. drei Knöpfe die gleiche Menge sind wie drei Trinkbecher. Die Qualität hat somit nichts mir der Anzahl zu tun.
Warum ist das Verständnis von Invarianz und Repräsentanz so wichtig?
Weil dieser Bereich der mathematischen Vorläuferfähigkeiten grundlegend für die Zahlbegriffsentwicklung ist. Denn erst wenn Kinder genügend mehr-weniger-gleich-Relationen erfahren und ausprobieren dürfen, festigen sie immer mehr ihr Mengenverständnis.
Das Ganze klingt etwas kompliziert, ist es zum Glück jedoch nicht!
Du wirst jetzt gleich sehen, dass die Umsetzung wirklich viel Spaß macht - den Kleinen und auch den Großen…
Die Glückskäfer-Parade
Du brauchst:
Becher zum Messen
Materialien zum Verzieren, wie Wackelaugen, Pompons, Pfeifenreiniger, Pailletten, Glasnuggets, Perlen,…
So setzt du die Glückskäfer-Parade um
Jedes Kind nimmt sich selbst eine bestimmte Menge des Sandes. Damit alle Kinder die gleich große Menge haben, biete ihnen eine Becher als Maß an (hier erfahren die Kinder auch die Kompetenz des Messens).
Experimentieren mit dem Kinetic Sand
Hast du schon mal Kinetic Sand* in der Hand gehabt? Nein? Hol das unbedingt nach! Er fühlt sich unglaublich an!
Lass den Kinder zu Beginn genügend Zeit, mit dem Kinetic Sand zu experimentieren:
wie er sich anfühlt und „angreift“,
wie er seine Form und Konsistenz verändert,
wie er sich „bewegt“,…
Denn dieser spezielle Sand kann seine Struktur und Beschaffenheit verändern. Genau jetzt kannst du die Kinder auf das Konzept der Repräsentanz aufmerksam machen:
Wenn sie den Sand ganz fest zu einer Kugel zusammendrücken,
verkleinert sich die Menge und der Sand wird richtig hart.
Legen die Kinder ihre Sandkugel auf ihre Handfläche und spreizen die Finger, beginnt der Sand langsam seine Struktur und Beschaffenheit zu verändern. Er fließt zwischen den Fingern auf die Tischplatte und plustert sich dabei wieder flauschig weich auf.
In beiden Situation bleibt die Sandmenge gleich,
obwohl er einmal hart und kugelig ist und
danach zu einem flauschig weichen „Fladen“ wird.
Die Qualität einer Menge hat somit keine Auswirkung auf die Anzahl.
Das Gestalten der Glückskäfer
Nach der Experimentierphase geht es nun endlich an das Gestalten der Käfer.
Erst formen sie mit ihrem Kinetic Sand* den Körper des Käfers.
Danach dürfen sich die Kinder aus den bereitgestellten Materialien nach Lust und Laune bedienen. So gestaltet jedes Kind seinen ganz individuellen Glückskäfer.
Sind alle Käfer fertig, können die Kinder alle Käfer bestaunen.
Alle Kinder haben für ihren Glückskäfer die selbe Menge Sand verwendet. Und doch unterscheiden sie sich
in ihrer Länge,
Breite und
Form.
Hier wird für die Kinder das Konzept der Invarianz sichtbar,
denn egal wie der Sand geformt wurde -
für jeden Käfer wurde die selbe Menge verwendet.
Die Glückskäfer halten sich natürlich nicht allzu lange...
Da die Kinder meiner Erfahrung nach total begeistert von dieser Spielidee sind, richte ihnen im Gruppenraum einen Platz
mit Sandwanne,
Messbecher,
Dekomaterial und
einer Arbeitsfläche.
So können sie sich jederzeit damit beschäftigen und viele weitere Erfahrungen sammeln. Und keine Sorge… wirklich cool an Kinetic Sand* ist auch, dass er nicht krümelt und keinen Indoor-Sandstrand im Gruppenraum verursacht.
Ich hoffe, ich konnte dich für Invarianz und Repräsentanz begeistern und dir zeigen, dass die Umsetzung im Kindergarten keine Hexerei ist. Hier ist nochmal der Link, falls du dir zu diesem Thema den ausführlichen Guide herunterladen willst.
Und wenn du drauf verzichten willst, dass dir jemand auf die Füße steigt, weil du nicht alle mathematischen Vorläuferfähigkeiten auf dem Schirm hast und du dir nicht den langen Umweg der Recherche, des Einlesens, der Ideensuche,… antun willst, dann trage dich schnell auf die Warteliste meines Onlinekurses „Die Mathe-Reise durch das Kindergartenjahr“ ein. Das nächste Mal öffne ich den Kurs im Herbst 2023 wieder.
Wie immer, kannst du dir hier den Artikel als PDF-Datei kostenlos herunterladen:
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