Jede Menge Ideen für einen Morgenkreis voller Sinneserfahrungen und Möglichkeiten, den Körper bewusst wahrzunehmen
Weiter geht's mit Teil 3 meiner Morgenkreis-Reihe zum Thema "Mein wundervoller Körper". Heute stehen die Augen, die Nase, die Ohren und der Mund im Mittelpunkt und du erhältst Inspirationen für vier Morgenkreise. (Ich empfehle dir, die Ideen auf mehrer Tage aufzuteilen, um die Kinder nicht zu überladen.) Die einzelnen Themen können wunderbar im Laufe des restlichen Kindergartentages in anderen Bereichen aufgegriffen werden.
In Teil 1 dieser Reihe findest du Ideen, wie du das Thema "Mein wundervoller Körper" für die Kinder im Rahmen des Morgenkreises einleiten kannst (hier geht es zu Teil 1).
Teil 2 bietet dir Inspirationen, wie du einen Morgenkreis zum Thema "Meine Hände" und einen weiteren Morgenkreis mit dem Thema "Meine Füße" gestalten kannst (da geht es zu Teil 2).
Material:
Tücher für die Mittebilder
Dinge, die duften, schmecken, schön aussehen, die man hören kann
Legematerial nach Wahl (in diesem Artikel stelle ich dir meine Sammlung an Legematerial vor)
Tücher oder Filzmatten für jedes Kind (ich verwende dazu gerne einfachen Bastelfilz*)
ruhige, entspannende Musik*
eventuell ein angenehmer Raumduft*
eventuell auch Bilder der vier Sinnesorgane
Einstieg:
In der Mitte des Stuhlkreises liegt ein bereits vorbereitetes Mittebild passend zum folgenden Morgenkreis, wie z.B.
Thema Nase: unterschiedliche Dinge die duften
Thema Mund: Dinge zum Schmecken
Thema Augen: bunte, schöne, glitzernde Dinge (z.B. ein Kaleidoskop)
Thema Ohren: Dinge, die Töne erzeugen
Die Kinder können nun probieren und raten, worum es gleich gehen wird.

Hauptteil:
Hier findest du nun etliche Anregungen, wie du vier unterschiedliche Hauptteile zu den Sinnesorganen Augen, Ohren, Nase und Mund gestalten kannst. Wandele sie gerne nach deinen Vorstellungen ab oder ergänze sie mit deinen eigenen Ideen.
8 Ideen für einen Morgenkreis zum Thema "Meine Augen"
1. Idee
Die Kinder ertasten ganz genau ihre Augen: ihre Augenlider, die Wimpern, ihre Augenbrauen, sie umfahren die Augenhöhlen, die spüren die Rundung ihres Augapfels, wenn die Augen geschlossen sind,...
2. Idee
Die Kinder schließen ihre Augen und bedecken sie zusätzlich mit den Händen. So können sie totale Dunkelheit wahrnehmen.
3. Idee
Als nächstes entfernen sie die Hände wieder, die Augen der Kinder bleiben aber noch geschlossen: die Kinder können nun das Licht wahrnehmen, das durch die Augenlider dringt.
4. Idee
Nun ist es aber wieder an der Zeit, die Augen zu öffnen: die Kinder reiben mal genüsslich ihre Augen, dass sie wieder klar sehen können. Lasst gemeinsam den Blick in die Runde schweifen, nehmt jeden einzelnen wahr und stellt fest, wer alles da ist und wer fehlt.
5. Idee
Als nächstes können die Kinder im Raum eine bestimmte Farbe suchen (z.B. grün).
Wenn sie einen grünen Gegenstand gefunden haben, stehen die Kinder wort- und lautlos auf und stellen sich zu ihrem entdeckten Gegenstand im Raum. Steht jedes Kind bei einem Gegenstand, kehren alle wieder in den Kreis zurück und eine neue Farbe wird gesucht.
6. Idee
Nun lasst den Blick durch das Fenster in die Ferne schweifen: welche Farben können draußen entdeckt werden? Oder: ein Kind nennt eine Farbe und die anderen versuchen diese draußen zu entdecken.
7. Idee
Mit unseren Augen können wir nicht nur alles um uns herum wahrnehmen, sondern auch in uns hinein sehen. Dazu schließen die Kinder wieder ihre Augen. Was fällt den Kindern ein, um beispielsweise die gelbe Farbe im Gedanken wieder sehen zu können?
8. Idee
Du könntest den Kindern auch die Frage stellen, was sie in ihren Gedanken gerne sehen möchten, weil es sie froh und glücklich macht?
8 Ideen für einen Morgenkreis zum Thema "Meine Ohren"
1. Idee
Die Kinder erkunden und befühlen vorsichtig ihre Ohren: die Ohrläppchen, die Ohrmuschel, der Gehörgang. Dabei fahren sie mit ihren Fingerspitzen das Ohr nach - innen sowie außen.
2. Idee
Als nächstes halten sich die Kinder die Ohren zu - wie hört sich alles an und was können die Kinder noch hören?
3. Idee
Nun vergrößern die Kinder ihre Ohren mit den Händen. Wie hört sich nun alles an und was können sie alles hören?
4. Idee
Die Kinder hören als nächstes, wie verschiedene Dinge zu Boden fallen. Mit geschlossenen Augen ist das besonders spannend!
5. Idee
Jetzt können die Kinder mit geschlossenen Augen und sehr aufmerksamen Ohren noch weitere Geräusche raten, die du machst. Wie z.B. tropfendes oder fließendes Wasser, Tür öffnen und schließen oder auch ganz sehr leise Geräusche wie schleichen, die Hände reiben, tiefes Ausatmen,...
6. Idee
Die Kinder können nicht nur nach draußen, in den Raum hinein horchen, sondern auch in sich selbst hinein: so können die Kinder versuchen, auf ihren Herzschlag zu hören, auf ihre Atmung, aber auch in die Stille hinein,…
7. Idee
Reihum rufen sich die Kinder so leise wie möglich gegenseitig ihre Namen zu. Wie leise können sie ihren Namen noch hören?
8. Idee
Zum Schluss überlegt doch noch gemeinsam, welche Worte ihr heute gerne hören möchtet bzw. welche Worte euch so richtig gut tun.
Ideen für einen Morgenkreis zum Thema "Meine Nase"
1. Idee
Alle Kinder fassen sich selbst an die Nase, fahren sie mit den Fingerspitzen nach und fühlen sie: den Nasenrücken, die Nasenspitze, die Nasenflügel und Nasenlöcher.
2. Idee
Was passiert mit der Nase, wenn diese verstopft ist? Kann man dann noch gut atmen und riechen? Und was passiert, wenn sie wieder gereinigt ist?
3. Idee
Die Kinder atmen durch die Nase tief ein und wieder aus.
Dabei spüren sie mit ihren Händen (die auf dem Bauch liegen), wie sich beim Einatmen der Bauch wie ein Luftballon füllt und beim Ausatmen wieder leert.
4. Idee
Lass die Kinder die selbe Übung machen, allerdings liegen dieses Mal die Hände an den Seiten. Was spüren sie nun?
5. Idee
Wie lange können die Kinder die Luft anhalten?
6. Idee
Wie lange können es die Kinder nach dem Ausatmen ohne Luft aushalten?
7. Idee
Was ist es eigentlich, was wir einatmen?
8. Idee
Wenn du Lust hast, mit den Kindern ein bisschen zu philosophieren (und ich finde, dabei kommen oft die besten Gespräche zustande), dann werfe mal folgenden Gedanken in den Raum: Alles was atmet ist über die Luft miteinander verbunden. Welche Pflanzen, Tieren und Menschen fallen bei diesem Gedankenspiel den Kindern ein?
9. Idee
Was riecht gut, was stinkt?
Außerdem können die Kinder mit verbundenen Augen verschiedene Düfte riechen und zuordnen versuchen
10. Idee
Ist den Kindern schon aufgefallen, dass manche Erwachsenen sagen: „Es stinkt mir!“ Was könnte das wohl bedeuten?
11. Idee
Reihum können die Kinder berichten, welche Düfte und Gerüche sie besonders gerne riechen.
Ideen für einen Morgenkreis zum Thema "Mein Mund"
1. Idee
Beginne auch diesen Morgenkreis damit, dass die Kinder den Mund ganz bewusst wahrnehmen: Die Kinder streichen über ihren Mund, sie berühren ihre Ober- und Unterlippe, die Zähne, die obere und untere Zahnreihe und auch ihre Zunge.
2. Idee
Lade die Kinder dazu ein, einmal so richtig geräuschvoll zu gähnen. Danach sollen sie den Mund ganz entspannt und locker wieder schießen.
3. Idee
Jetzt ist das Ein- und Ausatmen mit dem Mund an der Reihe: Wie fühlt sich das an?
Auch dabei können die Kinder ihre Hände auf den Bauch legen und fühlen, wie sich der Bauch mit Luft füllt und leert.
4. Idee
Jetzt wird es spannend! Fordere die Kinder dazu auf, an ihr Lieblingsessen zu denken und über ihre Lippen zu lecken. Bemerken die Kinder, dass sich ganz plötzlich - nur weil sie an Essen denken - ihr Mund mit Speichel füllt?
5. Idee
Nun wird ausprobiert und experimentiert: Was können die Kinder mit ihren Lippen alles machen? Kann in der Gruppe auch schon jemand pfeifen?
6. Idee
Probiert mal aus, einzelne Vokale zu sprechen oder zu singen: a - e - i - o - u
Wie verändert sich der Mund dabei?
7. Idee
Unser Mund ist eng mit unseren Emotionen verbunden. Welche Töne kommen aus dem Mund, wenn wir zum Beispiel glücklich, froh, erstaunt, ängstlich,… sind, oder wenn wir Schmerzen haben?
8. Idee
Welche Worte sagen die Kinder besonders gerne?
9. Idee
Und welche Worte zaubern anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht?
10. Idee
Zum Abschluss geben sich die Kinder einen Handkuss (nicht in Corona-Zeiten) oder schicken einander einen Kuss durch die Luft.
Ausklang:
Schalte nun eine entspannende und ruhige Musik im Hintergrund ein und wenn du magst, verwende auch einen angenehmen Raumduft.
Die Kinder erhalten nun von dir je eine Filzmatte oder ein Tuch und wenn du möchtest auch ein ausgedrucktes oder gezeichnetes Bild vom jeweiligen Sinnesorgan.
Die Kinder suchen sich nun einen Platz am Boden um das Mittebild herum und beginnen ganz nach ihrem Gefühl mit deinem bereitgestellten Legematerial ein eigenes Bild zu gestalten.
Dabei kommt es überhaupt nicht darauf an, ob was "Erkennbares" dabei entsteht. Einzig das kreative Tun steht im Mittelpunkt.
Wenn die Kinder noch nie ein Bodenbild gelegt haben, setzte dich einfach zu ihnen und gestalte auch du - ohne viele Worte - ein Bild. Du wirst sehen, ihre anfängliche Unsicherheit löst sich rasch und sie sind schnell in ihrem Gestaltungsprozess vertieft.
(Kleine Randnotiz: Alle Bodenbilder, die du auf dem Blog und auf Instagram siehst, hat meine Vierjährige alleine oder mit mir gestaltet. Mein zweijähriger kam in den Raum, hat uns kurz beobachtet, eine Filzmatte verlangt und ohne ein weiteres Wort angefangen, sein eigenes Bild zu legen - als wäre es das Natürlichste auf der ganzen Welt. Du siehst, du kannst auch sehr jungen Kindern diesen Ausklang beispielsweise nach einem Bilderbuch anbieten.)

Lass den Kindern zum Legen genügend Zeit.
Zum Schluss könnt ihr noch gemeinsam beraten, ob es gut passen könnte, wenn ihr die Einzelbilder beispielsweise mit Hilfe von Kordeln mit dem großen Bild in der Mitte verbindet.
Manchmal haben die Kinder das Bedürfnis, ihr Bild erklären zu wollen, andere Kinder lassen ihr Kunstwerk unkommentiert - beides ist gut und und richtig. Aber jedes Bild soll bestaunt und gewürdigt werden.
Gaaaanz zum Schluss - denn die gelegten Kunstwerke müssen irgendwann auch wieder mal weggeräumt werden - lass' ich die Kinder gerne ihre Bodenbilder mit den "Augen fotografieren und im Herzerl abspeichern".
Ich freue mich sehr, wenn du dir ein paar Inspirationen mitnimmst
und in deine pädagogische Arbeit einfließen lässt!
Die Kindergarten Elfe
Kennst du schon das Praxisheft Wohlfühltage?
Es ergänzt super das Thema "Mein Körper".
Hier kannst du dir die Ideen zu den vier Morgenkreisen als PDF-Datei herunterladen:
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